Am Sonntagmorgen gegen 8:45 Uhr erhielt die Leitstelle der Dortmunder Feuerwehr mehrere Anrufe von besorgten Anwohnern wegen einer Rauchentwicklung aus einem Gewerbegebiet in Dortmund Aplerbeck. Zunächst war der genaue Ort nicht bekannt, woraufhin zwei Löschzüge in diese Richtung entsandt wurden. Als weitere Anrufe eingingen, wurde die Quelle als ein kunststoffverarbeitendes Unternehmen in der Ringofenstraße identifiziert, woraufhin die Alarmstufe erhöht und zusätzliche Einheiten entsandt wurden. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand die Industriehalle bereits in Flammen, und eine große Rauchwolke breitete sich in nordwestlicher Richtung aus. Die Polizei gab sofort Lautsprecherdurchsagen heraus, um den Anwohnern in der Nachbarschaft zu raten, ihre Fenster und Türen aus Sicherheitsgründen geschlossen zu halten. Da sich glücklicherweise keine Personen in dem Gebäude befanden, konzentrierte sich die Feuerwehr darauf, das Feuer einzudämmen und die angrenzenden Gebäude zu schützen. Obwohl die benachbarten Gebäude leicht beschädigt wurden, konnten sie letztlich vor größeren Schäden bewahrt werden.
Als Reaktion auf den Notfall wurde ein Rettungshubschrauber eingesetzt und landete in der Nähe, konnte aber glücklicherweise nach kurzer Zeit wieder abfliegen. Die Feuerwehrleute setzten zwei Wasserwerfer, Drehleitern und mehrere Strahlrohre ein, um das Feuer erfolgreich zu löschen, obwohl Teile des Lagerhausdaches während des Einsatzes einstürzten. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde über die Warn-App NINA eine Rauchbelästigung gemeldet, was zu einer vorübergehenden Aussetzung des Flugbetriebs am Flughafen führte.
Mehrere kleine Explosionen, die durch die Hitze von unter Druck stehenden Behältern, wie z.B. Spraydosen, verursacht wurden, sind wiederholt am Standort zu hören gewesen. Um dem entgegenzuwirken, wurde eine Drohne mit einer Wärmebildkamera eingesetzt, um einzelne Brandherde zu lokalisieren und sichtbar zu machen. Angesichts der Menge an Chemikalien, die das Unternehmen verarbeitet und lagert, wird das Löschwasser in einer speziellen Rückhalteanlage aufgefangen, um zu verhindern, dass es in das Abwassersystem gelangt. Als Vorsichtsmaßnahme wurde der zuständigen Kläranlage ein Bericht vorgelegt. Anschließend wird eine Spezialfirma mit dem Abpumpen des kontaminierten Löschwassers beauftragt. Die Löscharbeiten sind noch im Gange, wobei eine leichte Rauchentwicklung bestehen bleibt. Daher bleibt eine Warnung vor Geruchsbelästigung für die angrenzenden Wohngebiete in Kraft. Die Feuerwehr erhält Unterstützung vom Technischen Hilfswerk, einschließlich eines Bauberaters und eines „Evakuierungsteams“, das für die Entfernung eingestürzter Gebäudeteile zuständig ist und den Zugang zu isolierten Glutnestern erleichtert. Außerdem hat die analytische Task Force der Feuerwehr die gelagerten Chemikalien untersucht, um mögliche Gefahren zu identifizieren. Zusätzlich wurde das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV NRW) alarmiert, um Luftproben zu nehmen und Partikel zu isolieren.
Derzeit ist die Dauer des Einsatzes noch ungewiss und die Situation wird kontinuierlich beobachtet.
Foto: Feuerwehr Dortmund